Gedenkbuch 2008

Leopold Kaufmann

Von Haita Kaufmann, Aachen

Mein Schwiegervater Leopold Kaufmann wurde als zweiter Sohn des Metzgers und Viehhändlers Heinrich Abraham Kaufmann und seiner Frau Juliane, geborene Michel, am 3. Dezember 1878 in Kornelimünster geboren. Aus der Ehe seiner Eltern gingen insgesamt zwölf Kinder hervor. Leopolds Zwillingsschwester Eva verstarb im Alter von nur drei Monaten. Außer Leopold überlebten nur die älteren Brüder Alfred, der im Jahr 1876 geboren wurde, und Max, der im Jahr 1877 geboren wurde.

Leopold Kaufmann war von Beruf Viehhändler, und seine Hauswiese lag unterhalb des uralten Friedhofs an der Bergkirche. Der nur zum kurzfristigen Aufenthalt der Tiere benötigte Stall von Leopold Kaufmann lag in dem Ortsbereich, der auch den einfachen Betraum der kleinen jüdischen Gemeinde beherbergte. Die aus sechs Häusern bestehende Bausubstanz dieses Ortsbereiches war bereits 1930 dem Abbruch geweiht, um der heutigen Bundesstraße Platz zu machen. Leopold Kaufmann heiratete kurz nach 1900 in Kornelimünster Isabella Stern, die aus Algesheim im Rheingau kam. Das Fest wurde wahrscheinlich im Haus Giesen am Marktplatz ausgerichtet, genauso wie später die Bar-Mizwa seines einzigen Sohnes, meines Ehemannes, Max, geboren am 11. Januar im Jahr 1909, der nach dem Bruder meines Schwiegervaters benannt wurde.

Die Familie wohnte in dem Ziegelsteinhaus neben der Bäckerei Schürmann, das den Eheleuten Kaufmann gehörte und später in die Bäckerei Schürmann integriert wurde. Meine Schwiegereltern hatten immer einen Hund im Haus, zuletzt einen kleinen graubeigefarbenen Spitz.

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